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Lebensretter bei der Lebenshilfe: Erste-Hilfe-Kurse in Lindau und Lindenberg

Simone Wöhr arbeitet hauptberuflich in der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) der Lebenshilfe Lindau und ehrenamtlich beim Bayerischen Roten Kreuz als Ausbilderin. Sie weiß, was es bedeutet, Menschenleben zu retten. Dieses wertvolle und buchstäblich überlebenswichtige Wissen gibt sie gerne auch an von uns betreute Menschen mit Behinderung in internen Schulungen weiter.

Erste Hilfe kann Leben retten. Vorausgesetzt, man weiß, was zu tun ist. Dabei sind die elementaren Handgriffe und Maßnahmen keinesfalls kompliziert. 

Doch bei vielen liegt ein Erste-Hilfe-Kurs Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte zurück – häufig noch im Rahmen einer Führerscheinprüfung. 

Auffrischungskurse sind also zwingend notwendig, um sich Sicherheit und Selbstvertrauen für den möglichen Ernstfall zu holen. Knapp über 20 Menschen mit Behinderung aus den Werkstätten in Lindau und Lindenberg haben sich Ende April und Anfang Mai von Simone Wöhr in den Grundlagen der Ersten Hilfe schulen lassen. 

“Redet immer mit den Verletzten, auch wenn ihr glaubt, dass sie euch nicht hören.” - Simone Wöhr

Von der Herzmassage - auch mit Defibrillator - über die Mund-zu-Mund-Beatmung und stabile Seitenlage bis zur Wundversorgung wurden alle Schritte und Handgriffe in Zweierteams erprobt. Simone leitete alle Maßnahmen professionell an und gab immer wieder wertvolle Tipps. So wurden neben den Handgriffen auch Verhaltensweisen geprobt, wie die sinnvolle Einbindung umstehender Personen, das Absetzen des Notrufes und die Kommunikation mit der verunfallten Person.

Opfer-Ansprache ist wichtig

„Redet immer mit den Verletzten, auch wenn ihr glaubt, dass sie euch nicht hören“, betonte Simone etwa und erklärte, dass Menschen auch im Zustand der Ohnmacht oder des Komas Stimmen wahrnehmen können. „Stellt euch vor, ihr seid verletzt, habt Schmerzen, könnt aber nicht sprechen, die Augen öffnen oder euch bewegen. Wenn ihr dann eine beruhigende Stimme hört, die mit euch spricht, ist das in dem Moment enorm wertvoll.“

Müsste man das Unfallopfer dennoch kurz alleine lassen, sollte man dies genau so sagen und betonen, dass man gleich wiederkommen würde.

Bei aller Ernsthaftigkeit gab es bei der Wundversorgung und den Verbandstechniken dann auch etwas zu lachen, als sich Martin mit seiner „Kopfverletzung“ in einen putzmunteren Osterhasen verwandelte.

Zum Schluss der durchweg äußerst positiven Feedback-Runde gab es viel Dank-Applaus für Simone Wöhr und das beruhigende Wissen, dass man im Fall der Fälle weiß, was zu tun ist. Denn ein Leitsatz gilt für fast jeden Notfall, der sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig macht: Handeln ist besser als Nichtstun. 

EINFACHE SPRACHE:

Simone Wöhr arbeitet bei der Lebenshilfe.
Sie hilft ehrenamtlich beim Roten Kreuz.
Dort gibt sie Erste-Hilfe-Kurse.
Auch Menschen mit Behinderung lernen mit.
Erste Hilfe kann Leben retten.
Man muss wissen, was zu tun ist.
Altes Wissen muss oft aufgefrischt werden.
13 Menschen lernten wichtige Handgriffe.
Simone erklärte alles ruhig und genau.
Wichtig ist: Immer mit Verletzten sprechen.


Michael Wollny
Öffentlichkeitsarbeit
michael.wollny@lh-lindau.de