Leichte Sprache
Natürlich. Gemeinsam.

#WirSind10Millionen: Europäische Protesttag für Inklusion

Der Weg zum Ziel einer inklusiven Gesellschaft ist immer noch voller Hindernisse.

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können – unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Doch auch im Jahr 2025 ist dieses Ziel noch längst nicht erreicht. Darauf macht am 5. Mai der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen aufmerksam. Auf Social Media läuft die Kampagne unter dem Hashtag #WirSind10Millionen.

Menschen mit Behinderungen stoßen im Alltag auf zahlreiche Hindernisse. Viele Gebäude sind nach wie vor nicht barrierefrei. Stufen ohne Alternativen, fehlende Aufzüge oder nicht nutzbare öffentliche Verkehrsmittel schließen Menschen aus. Auch digitale Angebote, wie Webseiten oder Apps, sind häufig nicht barrierefrei gestaltet.

Neben diesen sichtbaren Barrieren gibt es auch sprachliche Hürden. Informationen in schwer verständlicher Sprache oder in einer Fachsprache, die kaum jemand versteht, machen es vielen Menschen mit Lernschwierigkeiten oder kognitiven Beeinträchtigungen unmöglich, ihre Rechte wahrzunehmen oder sich selbstständig zu informieren. Dabei ist verständliche Sprache eine Grundvoraussetzung für echte Teilhabe.

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe fordert deshalb zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai konkrete politische Maßnahmen. Das sind unter anderem: 

  • Barrierefreiheit soll nicht länger nur für staatliche Einrichtungen gelten, sondern auch für private Anbieter wie Arztpraxen, Geschäfte oder Kinos verbindlich sein. 
  • Behörden und Medien sollen Informationen in leicht verständlicher Sprache anbieten. 
  • Zudem muss das Recht auf Selbstbestimmung gestärkt werden – zum Beispiel bei der Wahl des Wohnorts oder der Assistenz. 
  • Auch in politischen Gremien und Entscheidungsprozessen müssen Menschen mit Behinderungen besser vertreten sein.

Inklusion darf kein bloßes Versprechen bleiben. Sie muss im Alltag endlich gelebt werden.

EINFACHE SPRACHE:

Inklusion heißt: Alle dürfen mitmachen.
Viele Menschen haben noch große Probleme.
Zum Beispiel: Treppen ohne Rampe daneben.
Oft fehlen Aufzüge oder barrierefreie Busse.
Auch viele Texte sind zu schwer.
Sie stehen oft in schwerer Sprache.
Das ist für viele Menschen schwierig.
Alle Orte sollen barrierefrei sein.
Texte sollen leichter verständlich werden.
Alle sollen über ihr Leben entscheiden.


Michael Wollny
Öffentlichkeitsarbeit
michael.wollny@lh-lindau.de